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Fast 50 Mitglieder des Schw. StV reisten nach München ans Drei-Verbände-Fuchsenwochenende 2025. (Foto: zVg)

30.04.2025

Zusammengeschweisst

Das diesjährige Drei-Verbände-Fuchsenwochenende in München war für uns StVerinnen und StVer ein unvergessliches Erlebnis voller Begegnungen, neuer Eindrücke und verbindender Momente. Es war nicht nur ein ­Wochenende der Farben, sondern auch der Offenheit, des grenzübergreifenden Miteinanders und des gemeinsamen Entdeckens.

Text: Charlotte Goetz v/o Malleco

 

Schon die Anreise war ein Erlebnis für sich: Fast 50 Mitglieder des StV, bestehend aus Fuchsen, Fuchsmajoren und CC, machten sich gemeinsam auf den Weg und füllten beinahe einen ganzen Zugwaggon. Der Anblick von so vielen Couleurträgerinnen und -trägern in einem Abteil sorgte für neugierige Blicke von Mitreisenden und ein wohliges Gefühl der Zusammengehörigkeit. Während der dreieinhalbstündigen Fahrt wurde nicht nur intensiv Karten gespielt und viel gelacht, es wurde auch gesungen, diskutiert, Pläne wurden geschmiedet und erste interne Verbindungsgrenzen überschritten. Was im Kleinen begann, entwickelte sich in diesen Stunden bereits zu einem beachtlichen Gemeinschaftsgefühl, das das gesamte Wochenende prägen sollte.

In München angekommen, begann das Abenteuer richtig: 50 Personen wurden auf verschiedene Verbindungshäuser quer durch München aufgeteilt. Dabei erfolgte die Aufteilung geschlechtergetrennt, sodass die Frauen in einem Haus und die Männer in einem anderen untergebracht wurden. Mit teilweise nur einem Schlüssel pro Elfergruppe ausgestattet, mussten wir schnell lernen, was Koordination, Geduld und ein wenig Improvisationstalent bedeuten können. Besonders das nächtliche Heimkommen stellte sich dabei als kleine sportliche Disziplin heraus, die wir mit viel Humor und Teamgeist meisterten.

Der Weg zum Trifels-Haus, unser erster Gastgeber, verlief entsprechend turbulent. Dort angekommen, wurden wir jedoch herzlich empfangen und konnten erste Kontakte zu den gastgebenden Verbindungen knüpfen. Schon bei diesen ersten Gesprächen wurde deutlich: Auch wenn wir alle unter einem gemeinsamen Abkommen stehen, könnten unsere Verbindungswelten in gewissen Punkten unterschiedlicher nicht sein. Uns wurde bewusst, dass gemischte Verbindungen innerhalb des CV nicht nur als Seltenheit, sondern oft sogar als mutiger Schritt wahrgenommen werden: Eine Erkenntnis, die viele Gespräche auslöste und Raum für spannende Diskussionen über Tradition, Wandel und Offenheit bot.

Am nächsten Morgen ging es zum Frühstück ins Haus der K.D.St.V. Vindelicia. Die grosszügige und liebevolle Bewirtung mit frischen Brezeln, süssem Senf und Weisswürsten sorgte nicht nur für volle Mägen, sondern auch für volle Herzen. Für viele von uns war dies der erste Berührungspunkt mit einem traditionellen bayerischen Frühstück und manch eine oder einer konnte sich ernsthaft vorstellen, sich daran zu gewöhnen. Beim Frühschoppen mit Weissbier und unter vielem Lachen wurden die Erlebnisse des Vortags reflektiert und neue Freundschaften vertieft.

Nach dem Frühstück startete die Fuchsenrallye quer durch München. Was zunächst als klassische Rallye angekündigt war, entpuppte sich bald als bunt ­gemischte Bonding-Aktivität. Die Gruppen wurden willkürlich durchmischt: StVerinnen, StVer, CVer und ÖCVer fanden sich in gemeinsamen Teams wieder. Diese Durchmischung ermöglichte ungezwungene Begegnungen mit Couleurstudenten, mit denen wir bisher kaum Kontakt hatten. Es wurde gemeinsam gerätselt, gelaufen und gelacht am Ende ging es weniger ums Gewinnen, sondern vielmehr um den Austausch, das Miteinander und das gemeinsame Erleben der Stadt.

Vielfalt und Offenheit als Stärke

Der Höhepunkt des Wochenendes war zweifellos die grosse Semesterantrittskneipe der K.D.St.V. Vindelicia. Schon beim Eintreffen war klar: Hier versammelt sich heute Couleur in beeindruckender Vielfalt und Anzahl. Die Stimmung war erwartungsvoll und feierlich, die Spannung greifbar. Für viele von uns war es der erste Kommers in einem so grossen Rahmen und damit auch eine neue Welt. Besonders amüsant: Der Begriff  «T.u.» schien hier nicht zu existieren, und das Hochofficium geht einfach eine Ewigkeit... Wer sich auch nur für einen Moment ablenken liess, wurde mit einem halben Ex daran erinnert, wie schnell man sich wieder  «reinpauken» muss. Dennoch oder gerade deshalb war es faszinierend zu beobachten, wie eine Burschifikation innerhalb des CV abläuft, mit wie viel Ernsthaftigkeit, aber auch mit Freude und Stolz diese Traditionen gelebt werden.

Ein besonderer Moment war das einfache Staffettentrinken zwischen den Vororten vom CV und ÖCV sowie dem CC. Hier konnten wir als Schw. StV ein starkes Zeichen setzen: Unser CC – vertreten durch ­Sophie Karrer v/o Luxemburg, Noah Riedo v/o ­Akkuma und unserer CP Marina Glaninger v/o Ambivalla – setzte sich eindrucksvoll gegen den CV- und den ÖCV-Vorort durch. Ein Moment des Stolzes für alle StVerinnen und StVer, der zeigte, wie viel Engagement und Herzblut in unserer Gemeinschaft steckt – und vielleicht auch, dass Vielfalt und Offenheit ihren Weg finden, wenn man ihnen Raum gibt.

Am Sonntagmorgen standen noch die letzten Programmpunkte an: Ein Besuch der Messe am grünen Sonntag in der Kirche St. Ursula und danach ein Besuch im Haus der Vandalia, wo wir ein weiteres Frühstück geniessen durften. Wir konnten letzte verbandsübergreifende Gespräche führen und uns langsam auf den Abschied vorbereiten.

Die Rückfahrt nach Hause war erneut von guter Stimmung geprägt, trotz Schlafmangels, etwas heiseren Stimmen und der zahlreichen Blumen, die übers Wochenende getrunken worden sind. Der StV-Waggon war lebendig, laut, aber auch erfüllt von einem Gefühl des Dankes und der ­Freude über das Erlebte, wobei dieses dann auch gerne durch einen kurzen Spruch auf einem exklusiven DVFW25-Weinzipfel verewigt wurde.

Fazit: Dieses Wochenende war mehr als nur ein gemeinsamer Ausflug. Es war ein intensives Erlebnis, das Verbindungsgrenzen überbrückte, Freundschaften entstehen liess und uns als Angehörige des StV enger zusammenschweisste. Es zeigte, wie lebendig unser Verband ist und wie viel Offenheit, Zusammenhalt und Freude in ihm steckt. Wir sind stolz, ein Teil davon zu sein, und freuen uns bereits jetzt auf das nächste Wiedersehen mit unseren Bundesbrüdern, denn nach diesem Wochenende ist eines klar: Der Schw. StV lebt – und wie! 

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