Der 1841 in Schwyz gegründete Schweizerische Studentenverein (StV) reiht sich unter die ältesten Vereine der Schweiz ein. In der stürmischen Gründungsperiode des Bundesstaates spielte er eine wichtige nationalpolitische Einigungsrolle, die ihn zum Sammelpunkt der katholisch-konservativen Studenten und Akademiker machte. Von ihm gingen die meisten Initiativen für den Aufbau des katholischen Zeitungs-, Vereins- und Parteiwesens aus.
In den 1930er und 1960er Jahren trat er als Teil der Jugend- und Studentenbewegung besonders aktiv in der Öffentlichkeit auf. Von Anfang an umfasste der Verein Studenten aller Sprachgruppen, was seinen Zentralfesten einen vielfältigen Charakter gab. Mit der 1968 beschlossenen Vollmitgliedschaft für Studentinnen nahm der Studentenverein in der Geschichte des schweizerischen und auch des europäischen «Couleurstudententums» eine Vorreiterrolle ein.
Angestossen vom II. Vatikanischen Konzil 1962-1965 der römisch-katholischen Kirche und von den gesellschaftlichen Transformationen im Anschluss an «1968» machte der StV tiefgreifende Wandlungen durch.
Die Geschichte des Schweizerischen Studentenvereins ist durch den Schweizer Historiker Prof. Dr. Urs Altermatt in zwei Bänden dokumentiert worden. Der erste Band aus dem Jahr 1991 wird ergänzt durch einen zweiten Band, der im Jahr 2019 erschienen ist.