«Richtet Euch auf und erhebt Eure Häupter; denn Eure Erlösung ist nahe.» Lk 21, 28

Wenn mit dem ersten Advent das neue Kirchenjahr beginnt, dann nimmt die Leseordnung der Kirche jedes Jahr das Ende, die Wiederkunft Christi in den Blick. Diese ist nicht mit Furcht und Zähneknirschen zu erwarten, sondern will Ausdruck der Hoffnung sein. Wenn früher wohl allzu sehr von Gericht und Hölle die Rede war, so scheint diese Zukunftsperspektive mehr und mehr und mehr verloren zu gehen im Hier und Jetzt.

Nach christlicher Überzeugung wird die Zeit nicht in ein Nichts münden und auch nicht einfach stehen bleiben. Die Hoffnung auf die Wiederkunft Christi will genau das ausdrücken. Niemand ist für sich selber Baron Münchhausen, wonach wir selber uns erlösen könnten. Sondern wir sind verwiesen auf das Heilshandeln Gottes. Erlösung ist ein zentraler Begriff unseres christlichen Glaubens und unterstreicht, dass wir uns den Himmel nicht «verdienen», nicht erarbeiten können, sondern dass er ein Geschenk ist.

Mit dem ersten Advent nehmen wir also nicht nur die nächsten vier Wochen in den Blick, sondern schauen weit über unsere Zeit hinaus. Dafür steht das Licht, die Zukunft hinter dem Kreuz.

Ruedi Heim v/o Loyola, Seelsorger Region Mitte